Bericht

Ich verweilte schon einige Monate in Frankreich, jedoch durchquerte ich mit dieser 3000 Kilometer Rundfahrt eine mir bisher fast unbekannte Region. Erstmalig betrat ich zudem den Boden der beiden Beneluxstaaten Belgien und Luxemburg.

Reiseführer

  • Wunderschön! - Die Loire: Schlösser, Gärten, schöne Frauen
  • Golden Globe - Normandie & Bretagne DVD

Reiseprogramm

15.05: Steffisburg - Colmar
Ich wählte bewusst eine Fahrroute durch den Berner Jura und dem Kanton Jura. Leider war das Wetter sehr regnerisch, daher liess ich einen Zwischenstopp im schweizerischen Jura fallen. Erst im Elsass zeigte sich die Sonne und nach der Ankunft in Colmar hatte ich dadurch reichlich Zeit für die Besichtigung der Altstadt.

16.05: Colmar - Col du Calvaire (3 Seen Wanderung) - Haut-Koenigsbourg - Colmar

Ich hatte meine Abreise in einem 5-tägigen Zeitrahmen so terminiert, dass ich für drei Tage Wanderwetter in den Vogesen erwarten konnte. Das Wetter während meiner 3-Seen-Rundwanderung ausgehend vom Col du Calvaire war befriedigend aber nicht überwältigend. Die Wanderung führte grösstenteils durch Wälder, was mir im Allgemeinen sehr behagt. Anderseits fehlte mir in diesem Wandergebiet die Sicht auf überwältigende Berge.

Das Wetter verbesserte sich zunehmend und da bot es sich an, der grössten und bekanntesten elsässischen Burg einen Besuch abzustatten. Die Hohkönigsburg thront von Weitem gut sichtbar als Gipfelburg in fast 800 m Höhe über der Ebene. Die Burg ist sehr sehenswert und die Aussicht beachtlich.

17.05: Colmar - Hohneck - Col de la Schlucht (Wanderung Sentier des Roches) - EguisheimSélestat - Colmar

Dies war der zweite Wandertag dieser Rundreise. Weil die Hohneck mit 1363 m die dritthöchste Erhebung der Vogesen ist, wollte ich diese mit einem kurzen Spaziergang erreichen. Die Hauptwanderung war Sentier des Roches, wobei diese Wanderung für mich nicht so eindrucksvoll war.

Die beiden Wanderungen waren nicht sehr anstrengend, somit setzte ich bei schönem Wetter meine Entdeckungsreise im schönen Eguisheim an der Weinstrasse fort. Zum Abschluss folgte noch eine Fahrt nach Sélestat mit anschliessendem Stadtbummel.

Für einen Schweizer ist die Anwesenheit von Weissstörchen noch ein Ereignis und im Elsass gibt es einige zu bestaunen, wie in diesem Foto von Eguisheim auf der St-Leon-Kapelle.

18.05: Colmar - RiquewihrNancyLuxemburg

Eine kurze Fahrt führte mich zuerst in das von Colmar nordnordwestlich liegende Riquewihr. Glücklicherweise erreichte ich dieses vor 9:30 Uhr, ist es doch für viele Besucher der schönste Ort an der Elsässer Weinstrasse. Eine Stunde später, an diesem Sonntag, hatte sich der 1500 Einwohner zählende Winzerort zu einem touristischen Rummelplatz gewandelt.

Nancy liegt geografisch bei dieser Tagesstrecke nach Luxemburg nahezu in der Mitte. Daher war Nancy mein zweiter längerer Zwischenhalt. Ein ausgedehnter Spaziergang führte mich unter anderem durch die sehenswerte Innenstadt und der Parkanlage Pépinière.

Mit der Besichtigung des Etappenziels Luxemburg wurde dieser Tag abgeschlossen.

19.05: Luxemburg - Namur - Brüssel
In Belgien wollte ich nebst Brüssel auch einige Stunden in einer wallonischen und flandrischen Stadt verweilen. Für Wallonien wählte ich dessen Hauptstadt Namur, dort verbrachte ich fast die Hälfte meiner Besichtigungen in der unterirdischen Anlage der Zitadelle Namur. Wobei diese Festungsanlage auch einige herrliche Aussichtspunkte auf die Stadt und das Maastal bietet.

Nach der Ankunft in Brüssel folgte der erste Stadtrundgang ins Zentrum.

20.05: Brüssel

Meinen Brüsseler Besichtigungstag begann ich im Atomium. Danach folgten intensive Spaziergänge durch das Zentrum und das Europaviertel.

21.05: Brüssel - BrüggeDieppe

An diesem Tag führte eine circa 100 km Fahrstrecke zum primären Besichtigungsort Brügge in Flandern. Diese beinahe 120‘000-Einwohner-Stadt verfügt über einen attraktiven mittelalterlichen Stadtkern, dieser wurde im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ich legte dort einige Kilometer zu Fuss zurück und kaufte mir letztmalig belgische Schokolade. Übrigens, wie die schweizerische ist auch die belgische Schokolade grösstenteils nur mittelmässig.

Die Weiterfahrt nach Dieppe war ziemlich verregnet, die Motivation für einen weiteren Zwischenhalt war daher gering.

22.05: DieppeHonfleurDeauvilleArromanches-les-BainsColleville-sur-Mer - Saint-Malo
Dass ich an diesem Tag fast 6 Stunden im Auto unterwegs sein würde, war mir leider im Voraus nicht bewusst. Dadurch geriet ich beim Schwerpunkt an diesem Tag, den Stätten und Museen der Alliiertenlandung und der Schlacht um die Normandie, unter Zeitdruck. Zudem war ich überrascht, über die geografische Ausdehnung der Landungsstrände und der Vielzahl der Gedenkstätten, Militärfriedhöfe usw. Im Rückblick würde ich einen vollen Tag für das Thema D-Day planen.

Meine erste Fahrpause war in der touristischen Hafengemeinde Honfleur.
Die Weiterfahrt führe nach Deauville mit seinem breiten Sandstrand und der schönen Promenade.

Den Nachmittag widmete ich der Alliiertenlandung in der Normandie. Dazu besuchte ich mit Arromanches-les-Bains einen Landeabschnitt (Gold Beach). Danach das Overlord Museum und abschliessend die Cimetière américain de Colleville-sur-Mer.

Das Overlord Museum gibt mit seinen Ausstellungsobjekten einen guten Einblick in das Kriegsmaterial während des Zweiten Weltkrieges. Die originalen Fahrzeuge überraschten mich Teils in ihren grossen Dimensionen, ich war mir dieser starken Motorisierung während des Zweiten Weltkrieges nicht bewusst.

23.05: Saint-MaloMont-Saint-Michel - Saint-Martin-le-Beau

Saint-Malo führte mich zum ersten Mal auf den Erdboden der Bretagne. Nach dem Frühstück schritt ich der Küste bzw. den Stränden entlang in den historischen Stadtkern mit ihrer Festungsanlage. Für einen allgemeinen Ausblick über die Stadt fand der Spaziergang auf der Stadtmauer (Les Remparts) seine Fortsetzung. Nach diesem Ausflug erstaunt es mich nicht, das Saint-Malo einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs ist.

Mit einer circa 50-minütigen Autofahrt gelangte ich nach Mont-Saint-Michel, dem anderen Höhepunkt an diesem Tag. Mich interessierte die Abtei Mont-Saint-Michel, dabei passierte ich die schmale Gasse mit den vielen Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten möglichst rasch. Mit einem Audio-Guide ausgerüstet, erfährt der Besucher sehr viel über die Architektur des einzigartigen Bauwerks. Die Gestaltung der Abtei wird durch die Anforderungen des Klosterlebens und den topografischen Zwängen des Gipfels dominiert.

Die Weiterfahrt führte mich in die Gegend des Loiretals nach Saint-Martin-le-Beau.

24.05: Saint-Martin-le-Beau - Château de ChenonceauChâteau de Chaumont-sur-Loire - Amboise (Château d'Amboise) - Tours - Saint-Martin-le-Beau
Dies war der Tag der Schlösser, wobei ich mit Schloss Chenonceau startete.

Das grosse Besucheraufkommen für dieses Wasserschloss wird unter anderem mit dem Verkauf der Eintrittskarten ab einem der vielen Automaten bewältigt. Chenonceau ist äusserlich sehr attraktiv, aber auch das Interieur ist sehenswert. An diesem Samstagmorgen konnte das Schloss die Besucheranzahl ohne Gedränge problemlos bewältigen.

Am frühen Nachmittag war Château de Chaumont-sur-Loire meine nächste Besichtigung. Im Vergleich mit Chenonceau war dieses keine Steigerung, trotzdem sehr gefällig. Mehr als 3 Schlossbesichtigungen an einem Tag wollte ich mir nicht zumuten, daher wurde meine Schlosstour mit Château d'Amboise abgerundet.

Den späteren Nachmittag verbrachte ich im Zentrum von Tours.

25.05: Saint-Martin-le-Beau - Château de ChambordDijon
Nach einer einstündigen Autofahrt erreichte ich an diesem Morgen das Schloss Chambord.

Dem Besucher wird schnell bewusst, dass er sich im grössten Schloss der Loireregion befindet. Ich war von Chambord ähnlich beeindruckt wie von Chenonceau, wobei Chambord sehr weitläufig ist.

Das Wetter an diesem Sonntagsnachmittag war gegen Westen ziemlich schön. Aus diesem Grund wählte ich eine Route auf Hauptstrassen in Richtung Dijon. Ich war positiv überrascht vom geringen Verkehrsaufkommen.


26.05: Dijon - Steffisburg

Das Hotel in Dijon war am Rande eines Einkaufsgebiet, daher bot es sich an, vor der Heimfahrt noch einige Einkaufsmöglichkeiten wahrzunehmen. Das Wetter während der zirka 300 Kilometer Heimfahrt war glücklicherweise nicht regnerisch.

Wetter

Während dieser Rundreise war das Wetter meistens kühl und zeitweise regnerisch. Anderseits waren die Reisepläne dieser Städte- und Schlösserreise im Gegensatz zu einer Wanderwoche einigermassen wetterunabhängig. Wäre der Wetterausblick gegen Ende des Monates besser gewesen, hätte ich durchaus mehr Zeit in der Bretagne verbracht. Der Reiz nach einem Sonnenbad am Meeresstrand war nie aufgetaucht.

Unterkunft

Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Unterkünfte war gut. In Frankreich waren mehr als die Hälfte meiner Absteige eine Hotelkette, diese Hotels werden sehr rationalisiert geführt. Worauf sich nicht die Qualität schliessen lässt, vielmehr sind es Angestellte einer Hotelkette und nicht mehr.

Fazit der Reise

Meine persönlichen Highlights dieser Reise waren Hohkönigsburg, Saint-Malo, Mont-Saint-Michel und die Schlösser der Loire. Besonders gefiel mir Brügge als Stadt und Riquewihr als Gemeinde. Weniger begeistert war ich von den Wanderungen in den Vogesen.

Wer nicht an einer Führung teilnimmt, empfehle ich für die Schlossbesichtigungen und der Abtei Saint-Malo einen Audio-Guide. Es ist eine gute Möglichkeit der Informationsaufnahme - das Auge folgt dem erwähnten Objekt.

Fotos

Irgendwie sind bei einer Dateilöschaktion die Fotos der beiden ersten Reisetage abhandengekommen. Den Fotos wurden die GPS-Daten hinzugefügt. Weitere Hinweise zu den Fotos siehe "Hobby Reisen".