Bericht
Einige Tage an verschiedenen Orten zu wandern war die Idee dieser Reise. Dabei war ich bereit dem prognostizierten schönen Wetter über eine begrenzte Distanz nach zu fahren. Eine weitere Bedingung war die Begehung von mir unbekannten Wandergebieten. Somit war unter anderem das Engadin als Destination von dieser Reise ausgeschlossen.
Reiseführer
- Unterwallis, Rother Wanderführer, Auflage 2014
- Wanderwelt Tessing, Kümmerly+Frey, Auflage 2009
Reiseprogramm
Anmerkung: Obwohl ich in diesem Bericht von erwanderten Höhenmetern schreibe, hatte mich ich dies während meiner Wanderungen kaum interessiert. Wichtig war mir eine geringfügige Leistungssteigerung mit der Dauer der Reise, wobei ich mich dabei mehr auf das Köpergefühl und die geschätzte reine Wanderzeit abstütze. Die Höhenmeter meiner Routen habe ich erst mit dem Schreiben dieses Berichtes ermittelt.
2.09: Steffisburg - Luthernbad (Wanderung Napf) - Flumserberg-Tannenboden
Ich reiste kurz vor Mittag mit dem Ziel Luthernbad ab. Am ersten Tag, wollte ich mich mit einer Höhendifferenz von weniger als 700 m an das Wandern gewönnen. Leider waren die Wanderwege teilweise sumpfig und das Wetter auf dem Napf ziemlich bewölkt.
Die Weiterfahrt führte über den Hirzel dem Walensee entlang in meine Unterkunft nach Flumserberg-Tannenboden.
3.09: Rundwanderung Flumserberg-Tannenboden - Seebenalp - Engi - Maschgenkamm
Bisher war mir der Walensee und seine Umgebung höchstens von der Durchfahrt bekannt. Mit dieser Reise wollte ich dies ändern, dazu wählte ich Flumserberg-Tannenboden als Ausgangsort für eine Wanderung.
Wie am Vortag bevorzugte ich eine leichte Wanderung, zudem kürzte ich den Abstieg mit der Maschgenkamm-Gondelbahn.
4.09: Flumserberg - Kies (Rundwanderung Mettmen) - Klausenpass - Orselina
Mit dieser Autofahrt durchquerte ich zum ersten Mal den Kanton Glarus. Natürlich durfte dabei eine Wanderung im Kanton Glarus nicht fehlen, ich wählte dazu die Mettmen-Alp. Ausnahmsweise nutzte ich eine Luftseilbahn für den Auf- und Abstieg. Durch den Zeitgewinn des überwundenen Höhenunterschiedes von Kies (1029 m ü. M.) nach Mettmen (1610 m ü. M.) konnte ich das prognostizierte kurze schöne Wetter besser in der Höhe geniessen. Der Hinweg folgte über Widerstein nach Wildmadfurggeli auf 2292 m ü. M.
Der Rückweg ging über Oberstaffel Mettmen nach Mettmen.
Die Weiterfahrt führte für mich erstmals über den Klausenpass und durch den Gotthardtunnel nach Orselina. Erstaunen liess mich der Klausenpass, obwohl mit einer Passhöhe von "nur" 1948 m ü. M., fühlte sich die Hinauf- und Hinunterfahrt sehr extensiv an.
5.09: Wanderung Orselina - Ascona - Ronco - Brissago
Das Wetter war bewölkt und daher entschied ich mich für eine Wanderung durch die malerischen Dörfer über dem Lago Maggiore. Ich startete meine Tour am Hotel und stieg die vielen Treppenstufen in Richtung Locarno ab. Über einige Umwege erreichte ich Ascona und setzte mit dem Römerweg die Wanderung in Richtung Ronco fort. Nach circa 4 Stunden erreichte ich Brissago. Ein Verkehrsschiff brachte mich zurück nach Locarno.
6.09: Wanderung Orselina - Monte Brè - Cardada - Cimetta - Cima della Trosa - Cardada
An diesem Tag war das Wetter sehr schön und damit eine Einladung in die Höhe zu gehen. Ich startete die Wanderung beim Hotel in Richtung San Bernardo. Die Fortsetzung führte über den Monte Brè auf die Cimetta und erreichte mit dem Cima della Trosa mit 1869 m. u M. die höchste Erhebung. Den Abstieg verkürzte ich mir mit der Seilbahn von Cardada nach Orselina.
Mit dem abschliessenden Stadtbummel nach Locarno über die Treppen und Strassen vor Orselina nach Locarno hatte ich an diesem Tag sicherlich 1700 Meter im Aufstieg überwunden.
7.09: Orselina - Muggio (Wanderung Monte Generoso)
An diesem Sonntag fuhr ich die circa 70 Kilometer nach Muggio in der Hoffnung auf schönes Wetter in dieser Region. Angesagt war die Wanderung auf den Monte Generoso. Leider wurde der teils steile Aufstieg von knapp 1100 Höhenmeter nicht mit einer grossartigen Aussicht belohnt. Irgendwie dominierte der Nebel oder die Bewölkung die Szene in der Höhe.
8.09: Orselina - Lukmanierpass - Chur
Bewusst wählte ich die längere Fahrstrecke über den Lukmanierpass von Orselina nach Chur. Ich hoffte auf gutes Wetter und damit einer schönen Wanderung auf dem Lukmanierpass. Leider war das Wetter bewölkt und ich konnte mich nur für einen längeren Spaziergang motivieren.
In der City West von Chur und deren Umgebung gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten. Diese Einkaufsgelegenheiten nutzte ich am späteren Nachmittag.
9.09: Chur - Lenzerheide (Rundwanderung Parpaner Rothorn) - Chur
Sowohl die Lenzerheide wie auch das Parpaner Rothorn waren für mich eine Premiere. Das Auto parkierte ich am Heidsee und der Aufstieg begann in Richtung Scharmoin. Nördlich nahe dem Speichersee führte die Wanderung über geplanten Umweg auf das Parpaner Rothorn. Für den Abstieg wählte ich die südliche Seite und somit die Alp Sanaspans. Für die Bewältigung der circa 1400 Höhenmeter war ich über 5 Stunden auf den Beinen.
10.09: Chur - Oberalppass - Furkapass - Brig - Crans-Montana
Mit über 4 Stunden Fahrzeit verbrachte ich sehr viel Zeit im Auto. Statt einer Wanderung bevorzugte ich einen gemütlichen Stadtrundgang in Brig. Am späteren Nachmittag hatte ich ausreichend Zeit für einen ausgedehnten Rundgang im touristischen Crans-Montana.
11.09: Rundwanderung Crans-Montana - Bisse du Ro - Bella Lui - Plaine Morte - Les Violettes - Cry d’Er - Crans-Montana
Als ich diese Wanderung startete, war mir dessen Ziel noch nicht ganz klar. Zuerst wollte ich der Bisse du Ro entlang gehen. Diese Wasserleitung quert teilweise brüchige und ausgesetzte Felsflanken. Weiter führte der Weg nach Bella Lui, dabei war die weisse Kugel des Wetter Radars auf Pointe de la Plaine Morte gut sichtbar. Irgendwie zog mich diese Kugel an und ich setzte meinen Weg in westlicher Richtung fort. Dabei war mir der weite Weg, der noch vor mir lag, noch nicht bewusst. Bevor ich diese Kugel erreichte, bestaunte ich den Plaine-Morte-Gletscher.
Die Seilbahn war wegen Renovierung geschlossen, somit war es abgesehen vom zwischenzeitlichen militärischen Fluglärm sehr ruhig. Der Abstieg erfolgte über Tubang, Les Violettes nach Cry d’Er. Dort fühlte ich mich noch genügend leistungsfähig, um auch noch den restlichen Abstieg nach Crans zu bewältigen. Gemessen an der Dauer war dies die strengste Tour dieser Wanderferien, ich war ungefähr 7 Stunden auf den Beinen.
12.09: Crans-Montana - Nendaz (Rundwanderung Nendaz - Tracouet - Dent de Nendaz - Pointe de Balavoux - Le Basso d’Alou Cab de Balavaud - Tracouet) - Sion - Crans-Montana
Nach der Wanderung vom Vortag wollte ich mit der Wanderung in der Gegend Nendaz eine andere Perspektive auf das Rhonetal. Beim Aufstieg nach Tracouet gab es zwischendurch einige Wanderwegesuche. Im Vergleich zum Vortag dauerte diese Wanderung etwas mehr als 4 Stunden und überwand circa 1000 Höhenmeter im Aufstieg. Aufgrund der ausgedehnten Wanderung des Vortages und des sich verschlechternden Wetters kürzte ich die Wanderung mit der Gondelbahn Tracouet nach Nendaz. Nebst der schönen Aussicht gibt es die Lärchen von Balavaux zu bestaunen. Einige dieser Bäume weisen einen Stammdurchmesser von mehr als 2 Meter aus, zudem können sie mehrere Hundert Jahre alt werden.
Die Rückfahrt nach Crans-Montana unterbrach ich mit einem Zwischenhalt in Sion, bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich diese Stadt noch nicht.
13.09: Crans-Montana - Chandolin (Wanderung Illhorn) - Steffisburg
Beim Abstieg vom Plaine-Morte war das Illhorn sehr gut erkennbar. Dieser vorgeschobene Gipfel auf 2716 m ü. M. offeriert eine überwältigende Sicht auf das Rhonetal sowie Walliser und Berner Alpen. Zudem passte diese Wanderung zeitlich sehr gut in mein Tagesprogramm. Als Ausgangspunkt wählte ich das 1920 m ü. M. gelegene Chandolin, somit musste zuerst das Auto ab Sierre circa 1400 Höhenmeter überwinden.
Aufgrund des schönen Wetters wählte ich für die Heimfahrt die Fahrroute über Aigle, Saanen und Simmental.
Wetter und Fazit dieser Wanderferien
In diesem Spätsommer 2014 wurde fast immer irgendwo in der Schweiz zu einem bestimmten Zeitpunkt schönes Wetter prognostiziert. Getrieben von diesen Wetterprognosen und dem damit gewählten Wandergebiet suchte ich nach einer reizvollen Fahrroute. Dabei erhöhte sich der Tachostand des Autos um circa 1‘400 Kilometer. Auf dem Napf und Monte Generoso hätte ich mir besseres Aussichtswetter gewünscht.
Noch immer gibt es für mich im Unterwallis und Tessin ein paar anziehende Wanderungen. Daher werde ich diese Gebiete bei weiteren Reisen in meiner Planung gerne berücksichtigen.
Fotos
Erstmalig nutzte ich die Panasonic Lumix GH3 und ausschliesslich das Rohdatenformat für meine Fotos und Panoramabilder. Ich habe auch ein Stativ, wobei es mir schwerfällt, dieses auch zu benutzen. Einige Fotos habe ich mit einer Belichtungsreihe aufgenommen. Ich wollte danach einige HDR-Fotos kreieren, dazu habe ich mir Photomatix von HDRsoft gekauft. Das Resultat dieser HDR-Bilder war aus meiner Sicht kaum besser als die mittels Adobe Camera Raw entwickelten Fotos. Ich hatte offensichtlich bei meinen Landschaftsaufnahmen wenige HDR-Situationen, d.h. der Unterschied zwischen hellen und dunkeln Bereichen konnte mit einer einzigen Aufnahme aufgezeichnet werden. Weitere Hinweise zu den Fotos siehe "Hobby Reisen".
Den Fotos wurden die GPS-Daten hinzugefügt, leider zeichnete mein Smartphone HTC one x+ etliche Positionsangaben mit völlig inkorrekten Koordinaten auf.