Bericht
Normalerweise geniesse ich meine Wanderferien im Herbst, im Jahr 2015 wollte ich einmal die Berge im Frühsommer erleben. Mir war bewusst, dass um diese Jahreszeit der Schnee bis hinunter auf 2‘400 m ü. M. den Wanderweg kreuzen könnte. Damit akzeptierte ich Wanderungen in geringeren Höhen, jedoch beeinflusste dies die Wahl der Urlaubsregionen nur geringfügig. Die kurzfristige Planung dieser Reiseroute war stark von der Wettervorhersage geprägt. Für Schlechtwetterphasen waren Besuche in Schlösser, Burgen oder Residenzen vorgesehen und das Wandern bei schönem Wetter.
Reiseprogramm
17.06: Steffisburg - Stans (Wanderung Stanserhorn) - Gersau
Am späten Vormittag startete ich meine Reise in Richtung Stans. Die Überwindung von circa 1‘500 Höhenmeter auf das Stanserhorn waren ein guter Einstieg in diese Wanderferien. Den Abstieg genoss ich mit der Cabrio Bahn und der Stans-Kälti Standseilbahn. Die Weiterfahrt führte mich nach Gersau zu meiner ersten Übernachtung.
18.06: Gersau - Schwyz (Wanderung Stoos) - Weissbad
Für den Vormittag war noch einigermassen schönes Wetter angesagt. Daher war ich relativ frühzeitig nach Schwyz zur Talstation der Stoos Standseilbahn unterwegs. Noch in letzter Sekunde erwischte ich die 9:07 Uhr Fahrt. Aufgrund der Wetterlage und entgegen meinen Angewohnheiten überwand ich die Höhenmeter auf den Fronalpstock mit der Sesselbahn.
Die Wanderung folgte dem Gratweg von Fronalpstock nach dem Klingenstock. Den Abstieg von circa 600 Höhenmeter nach Stoos verspürte ich auch noch am nächsten Tag in den Beinen. Das Wetter wurde wie angekündigt immer bewölkter und letztendlich regnerisch.
Statt Berge gab es nun Kantonshauptorte, daher unterbrach ich meine Weiterfahrt nach Weissbad in den beiden Ortschaften Herisau und Appenzell.
19.06: Weissbad - München (Schloss Nymphenburg) - Stadtzentrum München
Die Wanderung im Alpstein fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Folglich war Schloss Nymphenburg in München das nächste Ziel. Nach fast einer dreistündigen Autofahrt und einer Fahrstrecke von circa 230 km erreichte ich dies kurz nach Mittag. Zuerst besichtigte ich die Innenräume des Schlosses, danach folgten das Marstallmuseum und die Parkburgen im Schlosspark. Positiv überrascht war ich von den repräsentativen Kutschen des Marstallmuseums.
Den restlichen Freitag verbrachte ich im Stadtzentrum von München. Letztmalig war ich November 1989 in München.
20.06 München
Am Morgen besuchte ich das Residenzmuseum und die Schatzkammer der Residenz. Mit einem Audioguide ausgerüstet ging es auf einen sehr ausführlichen Rundgang.
In München, vor einem viertel Jahrhundert, beeindruckte mich besonders das Technik- und Naturwissenschaftsmuseum. Daher verbrachte ich den Samstagnachmittag im Deutschen Museum.
21.06 München - Hohenschwangau - Oberstdorf
Das Wetter war bewölkt und teilweise regnerisch, wobei es am späteren Nachmittag einige Aufhellungen gab. An diesem Tag stand ich sicherlich über zwei Stunden in einer Warteschlange für die Tickets der beiden Schlösser. Die Einlasszeit für das Schloss Hohenschwangau war um 14:05. Wobei die Touren jeweils etwa eine halbe Stunde dauerten. Der Rundgang im Schloss Neuschwanstein startete um 17:00 Uhr. Der Innenbereich von Schloss Hohenschwangau ist eine Enttäuschung, besser ist Neuschwanstein aber bei Weitem nicht so eindrücklich wie die Aussensicht.
Die Weiterfahrt führte nach Oberstdorf, wobei ich dort nur übernachtete und Informationen über diese Region einsammelte. Erstaunlicherweise sichtete ich aus der Ferne Neuschnee. Dies konnte ich auch schon vom Balkon des Schlosses Neuschwanstein beobachten.
Schätzungsweise lag dieser ab etwa 2‘000 m ü. M., wobei auch nur sehr dünn.
Aufgrund der Wettersituation hatte ich mir zuvor für die zwei folgenden Tage ein Schlechtwetterprogramm zusammengestellt.
22.06 Oberstdorf - Ludwigsburg - Kernen
Nach dem ich circa 250 km im Auto zurückgelegt hatte, erreichte ich kurz nach Mittag das Residenzschloss Ludwigsburg. Zuerst durchstreifte ich das Blühende Barock, dies ist die Parklandschaft um das Residenzschloss. Die geführte Tour durch das Schloss dauerte circa 90 Minuten und ist sehr informativ. Das Residenzschloss und die herrliche Gartenanlage ist eine Empfehlung.
Für die Verpflegung machte ich noch einen kleinen Stadtrundgang in Ludwigsburg, bevor ich zu meiner Herberge nach Kernen fuhr. Mit der S-Bahn fuhr ich am späten Nachmittag in das Zentrum von Stuttgart.
23.06 Kernen - Stuttgart (Mercedes-Benz Museum) - Burg Hohenzollern - Oberstdorf
Für die Rückfahrt nach Oberstdorf hatte ich mir zwei Sehenswürdigkeiten ausgewählt. Den Morgen startete ich im eindrücklichen Mercedes-Benz Museum. In diesem architektonisch interessanten Gebäude beginnt der Rundgang in einem Aufzug. Danach führt der Wandelgang zeitgeschichtlich und thematisch über 7 Ebenen nach unten. Die Zeitgeschichte ist mit Bilddokumentationen der jeweiligen Epoche ergänzt. Bei 5 Ebenen gibt es eine Galerie die Themenschwerpunkte beinhaltet, wie beispielsweise Reisen oder Lasten. Komplettiert wird der Rundgang mit dem kostenlosen Audioguide, welcher nützliche Informationen bereithält.
Der Schwerpunkt dieses Urlaubes war nebst Wandern auch Schlösser und Burgen. Daher wählte ich eine Stippvisite in der Burg Hohenzollern. Die Burg ist nicht nur äusserlich sehenswert, auch die Innenräume übertrafen meine Erwartungen. Ich genoss eine dreiviertelstündige Führung ab 13:15 Uhr.
Oberstdorf ist die südlichste Gemeinde Deutschlands und hat 200 km Wanderwege in unterschiedlichen Höhenlagen. Zudem ist es mit dem 15 km langen Kleinwalsertal benachbart. Diese österreichische Tourismusdestination im Vorarlberg hat nur eine direkte Verkehrsanbindung mit Oberstdorf.
24.06 Oberstdorf (Wanderungen Nebelhorn und Fellhorn)
Zuerst wollte ich einen Blick aus der Höhe über Oberstdorf und Umgebung erhaschen. Daher benutzte ich die Nebelhornbahn bis zur Station Höfatsblick. Danach folgte eine kurze Wanderung auf das Nebelhorn. Die Seilbahn brachte mich zurück nach Oberstdorf.
Am Nachmittag ging es mit dem öffentlichen Bus in das Stillachtal zur Talstation der Fellhornbahn. Von dort wanderte ich auf das Fellhorn. Zurück an der Station Schlappoldsee beförderte mich die Seilbahn zur Talstation.
25.06 Oberstdorf (Skisprunganlage Erdinger Arena, Heini-Klopfer-Skiflugschanze) - Baad - Mittelberg (Wanderung Walmendingerhorn) - Riezlern - Oberstdorf
Die Skisprunganlage in Oberstdorf kann besichtigt werden, dieses Angebot wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der Sprungturm verfügt über eine Panorama-Plattform mit Blick auf die Anlage und der umliegenden Berglandschaft. Während dieser Besichtigung konnte ich noch einige Trainingssprünge auf der Grossschanze und der Normalschanze beobachten.
143.5 m ist der der Schanzenrekord auf der Grossschanze in Oberstdorf, gar bei 225.5 m liegt der Rekord auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Daher wollte ich den Vergleich der beiden Schanzen mit meinen Augen sehen. Der Unterschied in der Anlauflänge von 139 m zu 106.5 m war für mich nicht so richtig wahrnehmbar. Anders die Aufsprunghänge, bei der Skiflugschanze sieht dieser weitaus beängstigender aus.
Am Nachmittag fuhr ich in das Kleinwalsertal, zuerst folgte ein kurzer Stopp in Baad, danach fuhr ich zurück nach Mittelberg. Ich wanderte auf das Walmendingerhorn. Mit einem Höhenunterschied von circa 800 m war dies eine leichte Wanderung.
Der Abschluss im Kleinwalsertal erfolgte in Riezlern dem grössten Ort im Kleinwalsertal.
26.06 Oberstdorf - Oberjochpass - Hohenschwangau (Wanderung Tegelberg/Branderschrofen) - Ettal
Natürlich gab es noch einige attraktive Wanderungen im Kleinwalsertal/Oberstdorf, jedoch entschied ich mich für den Tegelberg. Während dieser Reise orientierte sich meine Fahrroute meistens am schnellsten Weg. Für diese Fahrt in Richtung Schwangau wählte ich einen anderen Weg. Ich passierte den Oberjochpass, damit umging ich auch eine Wiederholung derselben Fahrstrecke.
Von der Tegelbergbahn-Talstation startete meine Rundwanderung über den Schutzengelweg auf den Branderschrofen. Hinab ging es dem Ahornreitweg entlang, da der Weg über die Pöllatschlucht gesperrt war. Die Wanderung mit circa 1‘100 Höhenmeter war nicht sehr anstrengend, jedoch aufgrund der Route ziemlich ausgedehnt.
Eine kurze Autofahrt brachte mich nach Ettal.
27.06 Ettal - Schloss Linderhof - Fiss
An diesem Samstag sass ich circa zweieinhalb Stunden hinter dem Steuerrad. Gemäss der Wetterprognose war das Wetter dieses Tages eher durchzogen, daher hatte ich zwei Tage zuvor diese Alternative mit dem Schloss Linderhof für eventuell regnerisches Wetter geplant. Beim Schloss Linderhof musste ich die Regenjacke glücklicherweise nicht hervorholen. Die etwa 25-minütige Führung durch das Schloss begann um 9:55 Uhr. Die Innenräume sind im Stil des Neorokoko vollendet. Die Garten- und Parkanlage des Linderhofs ist weitläufig und sehr einladend für einen kurzen Spaziergang. Etwa um die Mittagszeit fuhr ich in Richtung Fiss weiter.
Nach meiner Ankunft in Fiss verbesserte sich das Wetter zunehmend, dies war die Einladung für einen ausgedehnten Spaziergang in Richtung Ladis.
Serfaus-Fiss-Ladis ist bei den Skifahrern sehr beliebt und erhält von diesen auch Bestnoten. Vor zwei Jahren habe ich es in meine geistige Liste der zu bereisende Regionen aufgenommen. Mir war schon damals bewusst, dass es sicherlich kein herausragendes Wandergebiet ist, trotzdem wollte ich dort minimal zwei Nächte verbringen. Meine kurze Zeit in diesem Urlaubsgebiet hat mir sehr gefallen, es wirkte alles äusserst gepflegt. Für Familien mit Kindern gibt es viele Attraktionen.
28.06 Fiss (Ausgedehnte Wanderung)
Von Fiss begab ich mich nach Serfaus zur Talstation der Alpkopfbahn. Von der Bergstation Alpkopfbahn spazierte ich hinüber zur Mittelstation Komperdellbahn, danach brachte mich die Lazidbahn auf 2'350 m M.. Ich folgte dem Weg zur Bergstation der Arrezjochbahn, darauf zog mich der Pezid auf 2‘770 m ü. M. an. Zurück an der Bergstation Lazidbahn, nutzte ich an diesem Tag zum letzten Mal eine Bergbahn.
Von der Mittelstation Komperdellbahn setzte ich meine Wanderung nach Zwölferkopf fort. Die Schönjochbahn war bei meiner Ankunft schon geschlossen, daher gab es zum Abschluss noch einem Abstieg von circa 1‘200 Höhenmeter nach Fiss. Im Nachhinein stellte ich fest, dass ich den Bergstationen der Winterbahnen folgte. Offensichtlich führen auf viele Aussichtspunkten der Region eine Bergbahn. An keinem anderen Tag dieser Reise wanderte ich eine längere Distanz.
Ötztal
Im Ötztal wird die Sommersaison teilweise ziemlich früh beendet, dies ist mir in den beiden letzten Jahren aufgefallen. Die Rückreise aus dem Südtirol über das Timmelsjoch mit einem 3-tägigen Zwischenstopp in Sölden bot sich nicht mehr an. Daher wählte ich dieses 55 km lange Hochgebirgstal für diese Rundreise aus. Aufgrund der Jahreszeit sind natürlich viele Wanderungen in der Höhe nicht praktikabel. Während meines 3-tägigen Aufenthaltes bekam ich trotzdem einen Einblick in die Bergwelt von Ötztal.
29.06 Fiss - (Kurzwanderung Stuibenfall) - Sölden (Kurzwanderung Giggijochbahn)
Ich wollte den ersten Tag im Ötztal auskosten, daher verliess ich Fiss und sammelte viele Broschüren im grossen Informationsbüro, welches Eingangs des Ötztals liegt. Der nächste Stopp war in Umhausen für den Spaziergang zu den Stuibenfall. Leider waren Plattform 3 und 4 wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Nach einem kurzen Rundgang in Umhausen setzte ich meiner Fahrt nach Sölden in meine Herberge fort. Dort bekam ich nebst dem Zimmer auch die Ötztal Premium Card. Diese nutzte ich danach für die Giggijochbahn. Mit einer sehr sportlichen Wanderung von einer Stunde bewältigte ich den Auf- und Abstieg zum Hainbachjoch, leider gab es dort kein sehenswertes Panorama.
30.06 Sölden - (Ausflug Gaislachkogel) - Oetz (Wanderung Almenregion Hochoetz) - Haiming - Sölden
Bei sehr gutem Wetter bot es sich an, mich auf einen der BIG 3 befördern zu lassen. Die Talstation der Gaislachkogelbahn befindet sich im Zentrum von Sölden. Daher setzte ich mich in die Gaislachkogelbahn 1 und 2 für den Ausflug auf 3‘040 m ü. M.. Diese bequeme Exkursion in die Höhe gab einen schönen Einblick in die Bergwelt.
Zurück in Sölden entschied ich mich für eine Wanderung in tieferen Höhen. Bei diesem sehr warmen Wetter wählte ich eine Wanderung, die grösstenteils durch den Wald führte. Ich parkte das Auto bei der Talstation Acherkogelbahn in Oetz und begann den Aufstieg in Richtung Acherberg Alm. Weiter führte die Wanderung vorbei an der Bielefelder Hütte in die Gegend der Bergstation der Acherkogelbahn. Statt mit Wandern wollte ich meine nächste anstrengende körperliche Betätigung im Schwimmbecken vollbringen. Daher setzte ich mich für den Abstieg in die Bergbahn.
Das Waldbad Haiming hat ein 50-m-Schwimmbecken und der Eintrittspreis ist in der Ötztal Premium Card enthalten. Daher verbrachte ich den späteren Nachmittag in diesem Schwimmbad.
1.07 Sölden - Obergurgl (Wanderung Hohe Mut Alm) - Vent (Wanderung Breslauer Hütte) - Sölden
Es standen zwei Wanderungen auf dem Programm, wobei ich jeweils für den Abstieg die Bergbahn nutzte.
Zuerst fuhr ich an den Ortseingang von Obergurgl und spazierte durch diese Ansiedlung. Weiter führte die Tour zum Rotmoos Wasserfall. Danach folgte ich zeitweilig dem Weg im Rotmoostal bis zu der Abzweigung, die in Richtung Hohe Mut Alm führte.
Am frühen Nachmittag fuhr ich nach Vent für die zweite Wanderung mit dem Ziel Breslauer Hütte. Dieser Anstieg führte von 1‘900 m ü. M. auf 2‘848 m ü. M.
2.07 Sölden - Talstation Hochgurglbahn 1 (Wanderung Hochgurgl, Hochgurglbahn 2, Wurmkogl 2) - Timmelsjoch - Jaufenpass - Sterzing - Gossensass
An diesem Tag war ich über zwei Stunden mit dem Auto unterwegs. Die erste Station war an der Talstation Hochgurglbahn, damit bezweckte ich an diesem Tag eine kleine Wanderung. Bei der Talstation Hochgurglbahn 2 begann die Bahnfahrt auf 3‘080 m Seehöhe, am Gipfel des Wurmkogls.
Die Weiterfahrt führte auf die mautpflichtige Strasse über das Timmelsjoch nach Italien. Von der österreichischen Seite war die Fahrt auf den Pass ziemlich kurz. Länger dauerte das Herunterfahren nach St. Leonhard in Passeier, bis es wieder in Richtung Jaufenpass anstieg. Auf diesem Pass gab es leichten Regen, daher verzichtete ich auf eine weitere Wanderung.
Angekommen im sonnigen Sterzing beschaffte ich mir Touristeninformation für die Wanderungen der beiden kommenden Tage.
Wipptal
Vor dieser Reise hätte ich das Wipptal geografisch nicht einordnen können. Dieses beginnt bei Innsbruck und endet bei Franzensfeste. Dazu gehört auch die österreichisch-italienische Verkehrsverbindung über den Brenner. In Sterzing dem Hauptort des Wipptals münden mehrere Täler sternförmig. Während meines kurzen Aufenthaltes lag mein Interesse in diesen Seitentälern und deren Berglandschaften.
3.07 Gossensass - St. Jakob Wanderung (Wanderung Pfitschtal) - Gossensass - Penser Joch - Gossensass
Was mir bisher bei den Herbstwanderungen noch nie begegnete, wurde mir an diesem Tag sehr bewusst. Bei ziemlich schönem Wetter fuhr ich nach St. Jakob in Pfitschtal, ich wollte eine Wanderung abseits der Bergbahnen. Zuerst wanderte ich in Richtung Landshuter-Tiroler-Höhenweg, ich war mir noch nicht im Klaren, ob ich die Landshuter Europahütte oder das Pfitscherjoch-Haus ansteuern wollte. Letztendlich musste ich diese Entscheidung nicht mehr treffen, kurz vor dem Erreichen des Höhenwegs musste ich aufgrund eines aufkommenden Gewitters umkehren. Glücklicherweise führte der Weg grösstenteils durch den Wald, somit war ich teilweise vom Gewitter geschützt.
Am späteren Nachmittag verbesserte sich das Wetter zunehmend. Daher unternahm ich einen Ausflug nach Sterzing mit anschliessender Passfahrt auf das Penser Joch.
4.07 Gossensass - Talstation Ladurns (Wanderung Ladurns) - Sterzing (Wanderung Rosskopf) - Telfes
An diesem Tag ergaben die hohen Temperaturen plus die Überwindung vieler Höhenmeter den Konsum von etlichen Litern Flüssigkeit.
Mit einer kurzen Autofahrt erreichte ich die Talstation Ladurns im Pflerschtal. Von dort wanderte ich hinauf auf den Aussichtspunkt Wastenegg. Bei diesem Aufstieg gab es circa 880 Höhenmeter. Für den Abstieg wählte ich eine andere Route, somit genoss ich eine Rundwanderung.
Die zweite Wanderung führte von der Talstation Rosskopf auf den Rosskopf auf 2‘189 m ü. M., dabei überwand ich rund 1‘213 Höhenmeter. Für den Abstieg nutzte ich die Seilbahn.
Für die Weiterfahrt nach Telfes im Stubaital wählte ich die Staatsstrasse über den Brenner. Auf den Brenner stoppte ich für einen kurzen Besuch im Outlet Center Brenner. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass es auf dem Brenner Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Stubaital
Durch ein Wandermagazin wurde ich auf das Stubaital aufmerksam und die nachfolgende Internetrecherche verwandelte es für mich in ein Ziel für einen Wanderurlaub. Das Tal liegt nur 25 km von Innsbruck entfernt und erfreut sich fünf Orte. Ich logierte im sonnigen Telfes und erhielt dabei die Stubai Super Card. Mit dieser können die Gäste unter anderem die vier Bergbahnen kostenfrei nutzen.
5.07 Telfes - Talstation Mutterberg (Gipfelplattform Top of Tyrol) - Parkplatz Wilde Wasser - Mieders (Bergbahn Koppeneck) - Telfes
Das Wetter an diesem Sonntag war sehr schön, daher nutzte ich die Gelegenheit, den höchsten Punkt dieser Reise möglichst frühzeitig zu erreichen. Ich fuhr in Richtung Stubaier Gletscher, von der Talstation Mutterberg nutzte ich die Aufstiegshilfe zur Gipfelplattform Top of Tyrol. Dort war der Besucherandrang ziemlich hoch, daher begab ich mich noch auf Kleiner Isidor. Auf diesem etwas tiefer liegenden Aussichtspunkt war das Fotografieren ungestört möglich.
Zurück bei der Talstation fuhr ich um die Mittagszeit zu einem der Parkplätze am Wilde Wasser Weg. Ich bewältigte nur die beiden ersten Etappen bis zur Sulzenauhütte, dies ergaben circa 780 Höhenmeter. Nach dieser schönen und gut besuchten Wanderung fuhr ich nach Mieders.
Die Bergbahn brachte mich auf die Koppeneck. Ich war sehr durstig und setzte mich in ein Gasthaus. Ich war mir noch nicht sicher über die nächste Aktivität. Um 17:00 Uhr entschied ich mich gegen eine weitere Wanderung und für das Sommerrodeln. Mit der 2.8 km langen Sommerrodelbahn geht es 640 m mit 40 Steilkurven hinunter. Dieses kleine Abendteuer war dank der Stubai Super Card kostenlos.
6.07 Telfes - Fulpmes (Talstation Kreuzjochbahn, Wanderung Burgstall, usw.) - Neustift - Telfes
Gemäss der Wetterprognose würde man das schöne Wetter an diesem Tag nur eine kurze Zeit geniessen können. Meine Wanderung ab der Mittelstation Froneben in Richtung Panoramasee war zuerst geprägt von dieser Wetterprognose. Zudem schien sich die Prognose mit zunehmende Bewölkung in zwei Himmelsrichtungen zu bestätigen. Ich setzte die Wanderung trotzdem entlang des Naturlehrwegs in Richtung Sennjochhütte fort. Der Himmel klarte wieder auf, somit ging es in Richtung Schlicker Scharte weiter. Von dort wanderte ich zum Stubaier Höhenweg und folgte dem Weg auf den Hoher Burgstall und danach Niederer Burgstall. Der letzte Teil war der Pfad zum Panoramarestaurant Kreuzjoch.
Nach der Verpflegung machte ich noch den Spaziergang zur Aussichtsplattform Stubaiblick. Für den Abstieg nutzte ich die Bergbahn.
7.07 Telfes - Innsbruck - Feldkirch - Steffisburg
Auch am letzten Tag war das Wetter sehr schön. Nach einigen Einkäufen in Innsbruck fuhr ich in Richtung Feldkirch über den Arlberg. Aufgrund von Sanierungsarbeiten war der Arlbergtunnel gesperrt, verblüffenderweise wurde dadurch die Fahrt nur um 12 Minuten verlängert. An diesem Tag verzichtete ich auf eine weitere Wanderung, damit erreichte ich meinen Wohnort vor dem Abendverkehr staufrei.
Unterkunft
Die drei Unterkünfte in Österreich hatten mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. In Deutschland gab es einen negativen Ausreisser und in der Schweiz hatte ich mit Abstand die teuerste Unterkunft.
Fazit der Reise
Nach 20 Tagen und mit circa 2'600 km Autokilometern gab es Historisches in Deutschland und Wanderungen in allen deutschsprachigen Ländern. Glücklicherweise fand ich in etwa die richtige Mischung zwischen Wanderungen und der Besichtigungen von Schlössern, Residenzen usw., zudem sass ich nur am letzten Tag circa 5 Stunden hinter dem Steuerrad. Die übrigen langen Fahrstrecken konnten unter 3 Stunden bewältigt werden.
Schlösser, Residenzen, usw.
Das hin und zurück von Oberstdorf nach Ludwigsburg bzw. Stuttgart hatte sich wahrhaftig gelohnt. Das Residenzschloss Ludwigsburg und die Führung durch dieses möchte ich definitiv nicht missen. Ich bin das Gegenteil eines Autoliebhabers, aber das Mercedes-Benz Museum hat auch mich begeistert. Ebenfalls die drei Schwerpunkte Schloss Nymphenburg, Residenz München und Deutsches Museum in München bleiben mir in bester Erinnerung. Aufgrund der zeitlich kurzen Führungen durch Schloss Neuschwanstein und Schloss Linderhof sind diese touristisch völlig überbewertet. Es bleibt kaum Zeit die reichlichen Details der Innenräume wahrzunehmen. Zudem trübt das Gedränge um Schloss Neuschwanstein dieses Erlebnis erheblich.
Wandern und die Jahressaison
Das Klima im Frühsommer unterscheidet sich gegenüber den Herbst beträchtlich. Im Herbst kann der Nebel und im Sommer ein Gewitter die Wanderung vergraulen. Natürlich ist im Frühsommer nicht jeder Wanderweg begehbar, demgegenüber gibt es kein Wintereinbruch. Das Wandern im Herbst finde ich jedoch angenehmer, die Luft ist kühler und die Fernsicht im Allgemeinen besser. Zudem liegt meine Zuführung von Flüssigkeiten gegenüber den hitzigen Sommertemperaturen etwa bei der Hälfte.
Dreimal wurde ich von einer Bergbahn knapp auf über 3‘000 m ü. M. befördert, in zwei Wanderungen erreichte ich fast 2‘800 m. ü. M.., wobei ich dabei kurzeitig den Schnee kreuzte. Nur die drei Bergbahnen in Stans, Stoos und Sterzing musste ich direkt bezahlen. Bei allen anderen Bergbahnen zog ich die vom Hotel abgegebene Karte hervor. Die vier Karten Allgäu Walser Card, Super Sommer Card, Ötztal Preminum Card und Stubai Super Card waren sehr nützlich. In den drei Tälern hätte ich durchaus noch für einen weitern Tag eine anziehende und begehbare Wanderung gefunden.
Fotos
In den Innenräumen von Hohenschwangau, Neuschwanstein, Residenzschloss Ludwigsburg und Burg Hohenzollern ist Fotografieren nicht erlaubt. Im Mercedes-Benz Museum hatte ich nur mein Smartphone HTC One (M8) bei mir. Gerade in Situationen mit wenig Licht ist die Kamera eines Smartphones überfordert, insbesondere meines.
Die Lichtverhältnisse sind im Allgemeinen durch den Tag während der Wanderungen im Herbst besser als im Frühsommer. In den Bergen bevorzugte ich Panoramas, wobei ich diese alle ohne Stativ geknipst habe. Mit Panoramas lässt sich meine Erinnerung an einen Aussichtspunkt besser aktivieren.
Für die Entwicklung nutzte ich erstmals Adobe Photoshop Lightroom. In der Version 6 bzw. CC (2015) wird die Erstellung von HDR-Fotos und Panorama-Bilder unterstützt. Photoshop nutzte ich nur für einige wenige Panoramas, notwendigerweise für das inhaltsbasierte Füllen des Himmels. Zudem ist die Panoramafunktion von Photoshop weniger anspruchsvoll, was die Überlappung der Einzelaufnahmen betrifft. Für viele Fotos nutzte ich Color Efex Pro der Google Nik Collection, mit wenigen dieser Filtern erreicht man auf eine einfache und schnelle Art eine Verbesserung des Fotos.
Die Fotos und Panoramabilder wurden mit GPS-Daten des Smartphones abgeglichen.